Ein Abend mit Liedern und Texten des legendären literarisch-politischen Kabaretts
«Die Pfeffermühle».
«Die Pfeffermühle» war der Name eines legendären, literarisch-politischen Kabarett-Ensembles rund um Erika und Klaus Mann, Therese Giehse und Magnus Henning, das am 1. Januar 1933, 29 Tage vor Hitlers Ernennung zum Reichskanzler in der Münchner Bonbonnière, in der Nähe des Münchner Hofbräuhauses, sein erstes Programm aufführte und bereits im September desselben Jahres nach Zürich umsiedelte, wo es zu einem der führenden Exilkabarette deutscher Sprache wurde und damit auch zu einem wichtigen Element in der Schweizer Theatergeschichte.
Gemeinsam verband alle Beteiligten ihr Wille, gegen die aufkommende braune Gefahr zu protestieren.
Die Geschichte der Pfeffermühle nahm ihren Anfang jedoch ein knappes Jahr früher: Als Schauspielerin beteiligte sich Erika Mann an der Internationalen Frauenversammlung für Frieden und Abrüstung in München, in deren Folge sie den aufkommenden neuen politischen Eliten bereits als «unerwünschtes Element» auffiel. Die Reaktion der Nationalsozialisten war eindeutig, Mann’s frühe, klare antinazistische Haltung machte sie rasch zur «persona non grata» und hatte auf Ihre Arbeit einen entscheidenden Einfluss:
«Noch ehe er (Hitler) da war, hatte ich keinerlei Lust mehr am blossen Theaterspielen, sondern wünschte, mich gegen ihn zu beteiligen», so Erika Mann in der Rückerinnerung.
Viele Themen, die die Künstler der «Pfeffermühle» in ihrer kurzen Zeit bis zu ihrer Emigration in die USA 1936 in Deutschland und der Schweiz auf äusserst pointierte und sehr diplomatische Weise auf die Bühnen brachten, sind heute immer noch, oder erst recht wieder hochaktuell. Die Lieder und Texte, die von grossem literarischem, aber auch zeitkritischem Gespür zeugen, werden eingebettet in Informationen zur Zeit ihrer Entstehung.
Es spielen: Eva Brunner, Pia Waibel und Matthias Flückiger (Schauspiel)
Am Klavier: Claire Pasquier
Transkription: Urs C. Eigenmann
Regie: Matthias Flückiger
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